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Inhaltsübersicht

Klima ist allgegenwärtig. Schweissperlen, Regengüsse, Gletscherwasser sind hierzulande noch relativ harmlose Mahnfinger. Länder mit weniger geographischem Glück fühlen die Folgen stärker und schneller. Junge Menschen füllen die Strassen, fordern lautstark ihr Recht auf Zukunft. Klimawandel. Die FAMA wählt einen durch und durch theologischen Zugang zu diesem vieldiskutierten Thema. In welchem Bezug stehen Gottvertrauen und menschliche Verantwortung? Was machen Weltuntergangsszenarien mit dem christlichen Glauben von Gottes Fürsorge für die Welt? Gibt es Texte aus der Bibel, die handlungsweisend sein können oder zumindest Sprache geben für das, was uns als Einzelne und als Gesellschaft angesichts der drohenden Katastrophe bewegt?

Fina Girard
#ChurchForFuture*

Vroni Peterhans
Erleben, verstehen, handeln
Plädoyer für die Schöpfungszeit

Moni Egger
Es gab keinen Regen … und der Hunger war stark
Fehlpolitik und Klimafolgen nach 1 Könige 16-18

Luzia Sutter Rehmann
Umkehren statt hoffen
Biblische und andere Weltuntergänge

Megan Bedford-Strohm
Aus Respekt vor «Mutter Erde»
Die erdenfreundliche Theologie von Musa Dube

Marian Ronan
Wie von Gott denken?
Öko-feministische Impulse

Esther Burri
Wir wollen uns Zukunft und Hoffnung geben
(Das ist der Klimawandel, sagt mein Mann.)

Literatur und Forum

* Dieser Artitkel ist auf famabloggt.wordpress.com


Editorial

Béatrice Bowald

Was tun angesichts des Klimawandels? Die Fakten sind auf dem Tisch, Handeln ist angesagt. Doch dieses lässt auf sich warten. Politiker*innen können sich nicht auf substanzielle Ziele einigen und grundlegende Verhaltensänderungen sind nicht in Sicht.

Junge Menschen wehren sich an den Fridays for Future dagegen. Was haben Theologie und Kirchen angesichts der beklemmenden Szenarien beizutragen? Ihre Stimmen fehlen bzw. finden noch zu wenig Gehör. So haben wir für einmal ein Heft konzipiert, das allein theologischen Ansätzen das Wort gibt.

Der Klimawandel rührt an grundlegende Fragen. Welche Deutungsmöglichkeiten gibt es aus jüdisch-christlicher Sicht? Sehen Menschen nun der gerechten Strafe Gottes entgegen für ihren unsorgfältigen und verschwenderischen Umgang mit der Schöpfung? Be- kommen apokalyptische Untergangsszenarien Recht, wo am Ende nichts als Verwüstung ist? Bleibt also nur Fatalismus? Doch ist das die einzige Deutung und würde diese Gott gerecht?

Gottes gute Schöpfung ist wegen den Menschen arg am Schwitzen und Leiden. Diese haben bei der treuhänderischen Verwaltung kläglich versagt. Wie aber aus diesem Schlamassel herauskommen? In den Beiträgen dieser FAMA finden sich ganz unterschiedliche Spuren: Anknüpfend an den Exodus von damals den Auszug aus der gewohnten Bequemlichkeit wagen, auf Gottes Zusage «ich will euch Zukunft und Hoffnung geben» (Jeremia 29,11) bauen und unbeirrt nach Lösungswegen suchen oder sich von Gottes verwandelndem Schweigen mitnehmen lassen und daraus handeln. Passend zum Thema rezyklieren wir Bilder – aus dem reichen Archiv für die FAMA 3/2008 zum Thema Wechseljahre. Die Fotos von einem Autofriedhof sind nun Sinnbild für das, was ansteht. Das kann durchaus ein wenig gespenstisch anmuten, aber mit Blick auf die Pflanzen, die sich ihren Weg bahnen, auch Zeichen des Widerstands und der Hoffnung sein.

Wir wünschen eine anregende Lektüre, die das eigene Nachdenken weiterbringt und vielleicht sogar zu persönlichem Handeln ermutigt.