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Inhaltsübersicht

Es gibt Pornografie für Frauen, Sendungen über weibliche Lust und Workshops, in denen Frauen dominantes Verhalten im Schlafzimmer lernen. Doch halten diese Angebote dem kritischen feministischen Blick stand, oder vermitteln neue Tantrakurse nur wieder alte stereotype Rollenbilder?  Wie lässt sich ankommen gegen die Verachtung weiblicher Sexualität, die uns in den Social Media entgegenschlägt? Können uns Bibel und Christentum dabei eine Hilfe sein, oder sind sie nach wie vor Quellen von Zurückbindung und Tabus? Wie kann es gelingen, weibliche Sexualität vom Patriarchat zurückzuerobern? Die FAMA wagt sich in Dark Rooms.

Andrea Gross
«Da wär noch so ein Thema … »
Vom mühsamen Sprechen über eigene sexuelle Wünsche

Antje Schrupp
Wie der Sex ins Christentum kam

Béatrice Bowald, Sabine Scheuter
Sexuell aktiv – von der Kirche gebremst?
Frauen erzählen

Hildegard Schmittfull
Tempel des heiligen Geistes sein
Sexualität und Spiritualität verbinden

Franziska Schutzbach
Sexuelle Selbstbestimmung und Frauenhass
Von der Notwendigkeit neuer Männlichkeitskonzepte

Laura Méritt
«Es gibt nur richtig und richtig!»
Reden über Sexualität ist auch Sexualität

Nadja Boeck
Maria und Jesus – Auferstehung in 3 Akten
Eine Fantasie


Editorial

Simone Rudiger

Kaum zu glauben: Sie halten das zehnte FAMA-Heft zum Thema Sexualität in der Hand! Damit ist es in fünfunddreissig Jahren das wohl am vielfältigsten betrachtete, bedachte, diskutierte und mal ganz prosaisch, mal hochpoetisch beschriebene Themenfeld. Von Erotik und Keuschheit über Prostitution und Scham gibt es wenig, was an wunderbar schönen, schillernden oder prickelnden Facetten nicht zur Sprache gekommen wäre. Auch Befremdliches mag vorgekommen sein. Den ganz hässlichen Seiten hat sich FAMA mit dem Heft «Sexuelle Ausbeutung» 1993 gestellt. Dieses aktuelle Heft legt keinen Schwerpunkt auf Gewalt oder die Missbrauchsthematik im kirchlichen Umfeld.

«Sex sells» heisst es gemeinhin. Doch über den Verdacht alle paar Jahre einen Bestseller herausgeben zu müssen, ist FAMA wahrscheinlich erhaben. Warum also schon wieder ein Heft zu diesem Thema, ist noch nicht alles gesagt? Nicht ganz: Seit einigen Jahren – auch im Nachgang zu den #MeToo-Debatten – ist die Lust von Frau*en Thema. Endlich sprechen und schreiben sie selber darüber, was sie mögen, wollen, begehren (und was nicht). Und dies nicht im stillen Kämmerlein, sondern in der medialen Öffentlichkeit. Es ist tatsächlich immer wieder neu dringlich über Sex nachzudenken, darüber zu sprechen, unser Begehren zu erspüren und zu ergründen. Es ist immer wieder neu eine Aufgabe herauszufinden, was für heutige Menschen, insbesondre Frau*en, die brennenden Fragen sind. Und es ist für alle wichtig zu verhandeln, wo es Ansätze gibt, die befriedigendes, lustvolles, ja gutes Leben in, mit und rund um Geschlechtlichkeit ermöglichen. Wir danken allen Frau*en, die ganz Persönliches und Intimes mit uns geteilt haben!

Es lohnt sich übrigens in Ihrer FAMA-Sammlung die alten Hefte hervorzusuchen und den einen oder anderen Artikel wieder zu lesen: Vieles ist immer noch (teilweise erschreckend) aktuell. Es geht aber auch ohne private Sammlung oder den Gang in die Bibliothek: Im Archiv auf fama.ch können alle Hefte als pdf-Datei abgeholt werden. Nur FAMA 2016-3, zur Prostitution, ist noch zu jung, es kann gedruckt nachbestellt werden.

Viel Vergnügen!

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