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Inhaltsübersicht

Was tust du, wenn du glaubst? Zeigt sich Glauben im Leben, im Tun, im Alltag? Wie? Spielt es dabei eine Rolle, was du glaubst? Wer du bist? Wie du lebst? Während Jahrhunderten haben Frauen über Bilder, Sakramente, Wallfahrten ihren Glauben praktiziert. Was taugen diese Formen heute? Und welche Formen (er)finden wir neu, wenn wir den Glauben mit unserem sozialen und ökologischen Engagement verbinden wollen? Die FAMA blickt auf Spuren von Glauben in Frauenleben.

Anna-Katharina Höpflinger
Weshalb Männer «denken» und Frauen «tun»
Religion als Frage der Perspektive
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Monika Schmid
Bringt euren Becher mit
Sakramentalität und Alltag

Ann-Katrin Gässlein
Fast alles geht!
Interreligiöse Feiern als Experimentierfeld für Frauen

Sandra Schmid Fries
Der Duft vom vollen Leben
Ora et labora im Sonnenhügel

Monika Bauer
Glauben er-leben
Religiöse Handlungen im Familienalltag

Julia Blanc
Berge, Meer oder Kreisssaal
Verortungen des Heiligen

Monika Hungerbühler
Wo sind die Mädchen?
Feministische Wallfahrt nach Lourdes


Bin ich «fromm»? Je nach Blickwinkel ist das eine herausfordernde Frage, trägt dieses Wort doch einigen Ballast mit sich. Es gibt Gläubige, ja auch Pfarrerinnen und Priester, die sich als alles Mögliche bezeichnen lassen würden, bloss nicht als «fromm». Denn dies riecht nach engstirnig, missionarisch, bigott oder auch «frömmelnd». In meiner Kindheit hiess es, «die Frommen» trügen immer so ein «Lächeln aus dem Jenseits» im Gesicht.

Wie gut, dass irgendwann ein neues Wort um sich griff, das weniger altbacken, ja geradezu weltoffen und schick klang, nämlich «spirituell». Sind wir nicht alle irgendwie «spirituell»? Allerdings tönt diese Bezeichnung irgendwie vergeistigt und überschminkt für mich das Alltägliche und Handfeste, das eine geedete Frömmigkeit ausmacht. Glauben ist immer auch Glaubenspraxis, konkrete Handlung. Dieser Aspekt schwingt beim Wort «fromm» immer noch mit. Noch in der Reformationszeit wurde es im Sinn von «tüchtig, tapfer, rechtschaffen» verwendet und keineswegs exklusiv religiös oder gar abwertend. Können wir etwas von diesem Aspekt wiedergewinnen?

Ja, findet die FAMA: Die religiöse Praxis von Frauen ist vielfältig. Zuweilen wird sie von religiösen Meinungsführern geächtet oder mit Hindernissen belegt. Und doch ist sie in ihrer ganzen Vielfalt «tüchtig, tapfer und rechtschaffen». Daher titelt diese FAMA selbstbewusst «fromm» und setzt sich mit jener Vielfalt auseinander. Die Beiträge bieten religionswissenschaftliche Einordnungen und persönliche Erzählungen. Und es wird deutlich, dass Frömmigkeit nicht «aus dem Jenseits» lächelt, sondern etwas sehr Diesseitiges ist: seien es Gesten wie das Kreuz, mit dem eine Mutter ihre Kinder segnet, überwältigende Erfahrungen wie eine Geburt oder praktische Tätigkeiten wie das Brotbacken.

Nicht gerade fromm, sondern im wahrsten Sinne des Wortes augenzwinkernd ist die Illustration des Hefts: Emojis sind aus unserer Kommunikation nicht mehr wegzudenken, sie sind in unserem Alltag multipräsent. Und auch wenn solche Icons nicht mit Ikonen zu verwechseln sind, taucht in ihnen immer wieder auch Religiöses auf.

Christine Stark

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