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Inhaltsübersicht

«Topfit in 4 Wochen»,  «Glücksgeheimnis Sport», «Jogg dich gesund» – so oder so ähnlich titeln klassische Frauenmagazine mit klassischen Frauennamen. Etwas anders sieht das aus, wenn sich die FAMA sportlich gibt. Anstelle von Trainingsplänen und Ratschlägen betrachtet sie das Phänomen Sport philosophisch, historisch, genderbewusst und gesellschaftskritisch. Wieviel Freiheit und welche Unterdrückungsmechanismen sind mit Sport verbunden? Wo fängt die Freude an der Bewegung an, und wo hört sie auf? Die FAMA verkauft Ihnen kein neues Fitnessabo, sondern verspricht sieben spannende Artikel zum Thema Sport, ein Siebenkampf der ganz eigenen Art.

Corinna Schmechel
Geschlechterkonstruktionen im Sport
Dieser Beitrag ist auf dem Blog.

Elke Gramespacher
Mädchenförderung
Potenziale im Bewegungs- und Sportunterricht

Jeannette Behringer
Grat-Wandern
Sport zwischen Exzess und Freiheit

Lucia Bühlmayer
Eis, Leib, Seele
Wenn Selbstbestimmung eine Brücke schlägt

Esther Kobel
Sportliche Männersache
Erkundungen in der Antike

Gabriele Sobiech
Fit und schön
Zur Herstellung heteronormativer Körperideale

Sibilla Marelli Simon
No-Sports
Ein bewegtes Leben


Editorial

Christine Stark

Es ist hoffentlich nicht unsportlich, wenn wir statt eines Editorials die Künstlerin Annette Pfister zu Wort kommen lassen. Die Bilder dieser FAMA stammen aus ihrer Serie «Spitzenfussball», die für eine aussergewöhnlich sportive Galerie entstanden sind, und zwar den «Salon Erika», der als Container mitten in der sogenannten «Bierkurve» des Winterthurer Fussballstadions Schützenwiese steht (salonerika.ch).

Annette Pfister erzählt: «In Winterthur ist der Männerfussball samt seiner Fankultur sehr etabliert. Ein Frauenteam mit dem Ziel, auch in den höheren Ligen zu spielen, gibt es erst seit 2016. Sechs Jahre später eroberten die FCW-Frauen die Nationalliga B, und seitdem gibt es auch ein Konzept für weiblichen Nachwuchs. Davor war das Angebot für ambitionierte Mädchen sehr bescheiden. Als unsere Tochter auf der Suche nach einem Team war, wurde sie erst in einer Nachbarsgemeinde fündig. Eigentlich beschämend, finde ich, weshalb ich mit der Kunstserie ‹Spitzenfussball für alle!› fordere.

Bei der Arbeit an dem Projekt musste ich feststellen, dass eine grosse Menge Bilder aufgrund der aufwändigen Stickarbeit in der Zeit, die ich zur Verfügung hatte, gar nicht möglich war. Sticken ist ein typisches Frauenhandwerk, das von Heimarbeiterinnen ausgeführt wurde. Es ist eine wertvolle Arbeit, oft ohne Anstellungsverhältnis, meist unbeachtet, aber unentbehrlich. Analog zu den Stickfrauen stehen heute viele Frauen auf und neben den Fussballplätzen und engagieren sich weitgehend unbeachtet für die Förderung fussballbegeisterter Mädchen. In meinem Projekt übernahm ich die Rolle der Stickerin und gab mich dieser zeitaufwändigen Tätigkeit hin, mit dem Ziel, einen Beitrag zu leisten für die Anerkennung dieser Arbeit der Frauen – und heute eben auch der Fussballerinnen. Einen Grossteil des Erlöses spendete ich deshalb den FCW-Frauen. Grundlage für die Motive auf den Deckchen waren Fotos eines Mädchen-Fussballturniers, bei dem unsere Tochter mit ihrem Team mitspielte.»

In Farbe sind die Arbeiten von Annette Pfister noch schöner: annettepfister.ch/web/arbeiten/2019/spitzenfussball

Wir wünschen viel Freude beim Betrachten und Lesen dieser FAMA!

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